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Zum «Tag der Grosseltern», Interview mit Georg Gindely, Chefredaktor Magazin «Grosseltern»: Die neuen Grosseltern – Kitten sie die Generationen?
Die Rolle der Grosseltern hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Dank der besseren Gesundheit verbringen die Grosseltern viel mehr Zeit mit ihren Enkelkindern als früher. Sind Sie der Kitt für den Zusammenhalt der Generationen – in der Familie und aussserhalb? Und: Haben Sie eine Wahl?
von Corine Löffel
Der renommierte Generationenforscher François Höpflinger hat ausgerechnet: Grosseltern setzen in der Schweiz jährlich etwa 100 Millionen Stunden für die Betreuung ihrer Enkel ein. Ist dies ihre Pflicht? Sollen sie ihre Kinder unbedingt unterstützen im Spagat zwischen Familie und Beruf oder ist es legitim, wenn sie andere Prioritäten setzen? Was gibt es ihnen, wenn sie eine enge Beziehung zu den Enkeln pflegen und inwiefern profitieren die Kinder davon? Und nicht zuletzt die Frage: Was bedeutet das Engagement der heutigen Grosseltern für die Gesellschaft?
Interview mit Georg Gindely, Chefredaktor Magazin «Grosseltern»
Einer der es wissen muss, ist der Chefredaktor des erfolgreichen Jung-Magazins, «Grosseltern». Corine Löffel, Kommunikationsverantwortliche der Stiftung Generationen-Dialog, hat ihm auf den Zahn gefühlt:
Herr Gindely, wie hat sich die Rolle der Grosseltern in den letzten 20 Jahren gewandelt?
Sie hat sich grundlegend verändert: Es ist quasi eine neue Generation entstanden. Ich habe meine Grosseltern als eher alte, bereits etwas gebrechliche Menschen in Erinnerung. Die heutigen Grosseltern hingegen sind meist fit und stehen noch mitten im Leben. Ein Grossteil von ihnen übernimmt eine wichtige Rolle bei der Betreuung der Enkelkinder und ermöglicht es dadurch der mittleren Generation, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Daneben arbeiten viele Grosseltern noch oder engagieren sich freiwillig, sie reisen und haben diverse Hobbys. Geändert hat sich auch die gemeinsame Lebensspanne von Grosseltern und Enkelkindern: Sie umfasst heute mindestens 20 bis 25 Jahre oder noch mehr.
Wo sehen Sie das grösste Spannungsfeld für Grosseltern heute?
Rund um das Hüten der Enkelkinder. Es wird heute fast schon erwartet, dass man als Grossmutter und Grossvater Betreuungsaufgaben übernimmt und Freude daran hat, die Enkel zu hüten. Es kann aber sein, dass die Grosseltern ganz andere Pläne hatten und haben. Da ist es nicht immer einfach, aber sehr wichtig, auch einmal Nein zu sagen und seine Bedürfnisse anzumelden.
Ein weiteres grosses Spannungsfeld sehe ich darin, dass heute viele Grosseltern in einer Sandwich-Position sind, weil sie nicht nur Enkelkinder hüten, sondern sich auch noch um die eigenen Eltern kümmern. Wir sind eine Vier-Generationen-Gesellschaft geworden, und das sorgt für viele neue Herausforderungen – gerade für die dritte Generation, die „neuen Grosseltern“.
Ist Grosseltern sein heute mehr Lust oder Frust?
Ganz klar Lust. Es ist wunderbar, mit seinen Enkelkindern Zeit verbringen zu können und mitzuerleben, wie sie aufwachsen. Meist sind die Beziehungen zwischen Grosseltern und Enkelkindern sehr entspannt, weil der ganze Erziehungsstress wegfällt. Es ist auch nicht so, dass nur die Enkelkinder von den Grosseltern profitieren: Meist lernen die Grosseltern auch viel von den Kindern, denken Sie nur an die Veränderungen in der Schule oder an all die neuen Kommunikationskanäle wie Whatsapp oder Instagram.
Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass sich Grosseltern Gedanken darüber machen, wie stark sie sich engagieren wollen respektive können und dass sie dies auch offen ansprechen. Es gibt heute an den meisten Orten genügend Kitas und Horte. Da müssen Grosseltern kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie sagen, dass ihnen das regelmässige Hüten zu viel wird oder im Moment nicht mit den anderen Aufgaben im Leben vereinbar ist. Wenn man das nicht kommuniziert, riskiert man, sich zu überlasten – und das kann frustrierend sein.
Richtig grossen Frust spüre ich aber eigentlich nur dort, wo Grosseltern ihre Enkelkinder nicht sehen können. Das kommt leider immer wieder vor, sei es nach einer Scheidung der Eltern oder weil die mittlere und die dritte Generation zerstritten sind.
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