Altersbilder: Widersprüchlich und doch allgegenwärtig
Ein Beitrag von Anne-Sophie Catherine Keller
Altersdiskriminierung , Wissenschaft & Generationenforschung
4. Juni 2025
Sture Alte und faule Junge? Prof. Dr. Klaus Rothermund erklärt im Interview, warum sich Altersbilder trotz vieler Widersprüchlichkeiten so hartnäckig halten, welche Rolle gesellschaftliche Nützlichkeitserwartungen und kulturelle Unterscheide dabei spielen und warum wir uns mit diesen Bildern letztlich selbst schaden.

Sieg für alle Generationen - Urteilsverkündung KlimaSeniorinnen Schweiz am EMGR © Miriam Künzli / Greenpeace
In Kürze:
- Früh gelernt: Altersbilder werden meist schon in jungen Jahren verinnerlicht – und später auf das eigene Altern angewendet. Was wir über andere Altersgruppen denken, prägt langfristig unser Selbstbild.
- Altersbilder sind «nützlich»: Altersbilder entstehen nicht im luftleeren Raum – sie spiegeln gesellschaftliche Erwartungen darüber, wie sich Menschen im «jungen» oder «hohen» Alter verhalten sollen (oder eben nicht). Sie strukturieren soziale Rollen und dienen oft als Orientierungsrahmen.
- Widersprüchlich und trotzdem wirksam: Altersbilder können gleichzeitig negativ und positiv sein – etwa stur und warmherzig. Gerade ihre Widersprüchlichkeit macht sie so stabil: Sie sind kontextabhängig und flexibel einsetzbar – und damit besonders resistent gegen Veränderung.
- Medien als Katalysator: Medien prägen Altersbilder stark, indem sie oft einseitige oder extreme Darstellungen zeigen. Dadurch werden Stereotype verstärkt, während eine repräsentative und vielfältige Darstellung des Alters fehlt.
Was ist mit Jugendbildern?
Fokusthema Altersdiskriminierung
«Auch positive Altersbilder können diskriminierend wirken.»
Weiterführende Informationen
- Blogbeitrag Generationenprojekte im Kampf gegen Altersdiskriminierung erfolgreich
- Altersbilder der Gegenwart – Haltung der Bevölkerung zum Alter und zur alternden Gesellschaft, Sotomo im Auftrag des Berner Generationenhaus 2019
- Gut, R., Ezzaini, J. & Kübler, D. 2025. The Political Maturity of Youths and Young Adults: Empirical Evidence from Switzerland. Swiss Political Science Review, 00, 1–18.
- Neunter Altersbericht: Alt werden in Deutschland – Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen, 2025
- KlimaSeniorinnen
- Omas gegen Rechts
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