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Aktuelles aus den Generationenprojekten, sich austauschen, Fragen stellen und Wissen teilen

Möchten Sie auf dem Laufenden bleiben, die neuesten Einblicke in Generationenprojekte erhalten oder einen Beitrag zum Generationendialog leisten? Dann sind Sie hier genau richtig! Verfassen Sie Beiträge oder Kommentare, stellen Sie brennende Fragen, teilen Sie Ihre Anliegen oder bringen Sie Ihr Wissen ein und erhalten Sie neue Impulse. Gemeinsam kommen wir in den Austausch und stärken den Zusammenhalt zwischen den Generationen!

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New Images of Age(ing)

Im Rahmen meines Design-Studiums an der Zürcher Hochschule der Künste habe ich im Mai 2021 während des vierwöchigen Modul “New Images of Age(ing)” eine Fotoserie erstellt. Gemeinsam mit Justine Yee, einer Kommilitonin, suchten wir nach neuen Bildern des Alters und des Alterns. Unsere Arbeit beschäftigt sich mit dem Austausch zwischen den Generationen und dem Aufbrechen von Stereotypen in Bezug auf Kleidung und Geschlecht.
Für die Fotoserie haben wir zwei Menschen zusammengebracht, einen Babyboomer und eine Person der Generation Z. Sie sind entweder Grosseltern – Enkel*in, Patentante – Patenkind oder zwei Fremde, die wir zusammengebracht haben. In der Serie zeigt das erste Bild die Personen in ihrer Alltagskleidung. Das zweite Bild zeigt die Personen in einem Outfit ihres Fotopartners bzw. Fotopartnerin. Neben der entstandenen Fotoserie waren auch die Gespräche hinter der Kamera sehr spannend.  Abgesehen von familiären Kontakten hatte die Mehrheit der Teilnehmer*innen keine Verbindungen zu einer anderen Generation. Daher wird die Vorstellung von Menschen einer Generation oft durch Geschichten aus den Medien, Filmen etc. geformt. Dies führt zu (falschen) Annahmen und Vorurteilen. Was wieder nicht einen Austausch fördert. Gleichzeitig wurde in unseren Gesprächen oft der Wunsch nach diesem direkten Dialog der Generationen geäussert. Es fehlt jedoch an Raum und Initiative. Auch Justine und ich haben in diesen vier Wochen schnell gemerkt, wie wenig generationenübergreifenden Kontakt wir haben. Diese Fotoserie ist nun drei Jahre alt, aber das Thema des intergenerationellen Austausches der ist immer noch präsent. Sowie auch die Frage, wo man im Alltag Menschen aus einer anderen Generation begegnet und wie man in einen Austausch treten kann.

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Digitale Hürden für Rentner nehmen zu

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran, und für viele mag das ein Segen sein. Doch aus der Sicht eines älteren Menschen wie mir – einem österreichischen Rentner – fühlt es sich oft an, als würde die Welt immer komplizierter. Behördengänge, die früher mit einem Besuch im Amt erledigt werden konnten, erfordern heute ein digitales Benutzerkonto. Konzertkarten kaufen? Kaum noch möglich, ohne sich durch einen Online-Ticketshop zu kämpfen. Und die Bank, die ich seit Jahrzehnten kenne, schließt ihre Filialen und verweist mich auf eine App. Diese Entwicklungen zeigen: Die digitalen Hürden nehmen zu, und das betrifft besonders uns ältere Menschen. Behördengänge: Ohne Internet geht nichts mehr Früher bin ich einfach ins Gemeindeamt gegangen, wenn ich etwas gebraucht habe. Heute verlangt man von mir, dass ich mich ins “Digitale Rathaus” einlogge, um Formulare herunterzuladen oder Anträge zu stellen. Aber wie soll ich das machen, wenn ich weder über die technischen Kenntnisse noch die notwendige Hardware verfüge? Die sogenannten Bürgerkarten oder elektronische Signaturen, die für manche Vorgänge nötig sind, sind für viele meiner Generation ein Buch mit sieben Siegeln. Die Folge: Viele ältere Menschen schieben Behördengänge auf oder benötigen Hilfe von Angehörigen. Das führt nicht nur zu Frustration, sondern auch zu einem Gefühl von Abhängigkeit. Was passiert mit denjenigen, die niemanden haben, der sie unterstützt? Ich bin froh, dass meine Tochter mir oft hilft, aber es bleibt der Eindruck, dass wir einfach nicht mehr mithalten können. Bankdienstleistungen: Wo ist der persönliche Kontakt geblieben? Ich erinnere mich an die Zeit, als ich mit meinem Bankberater in der Filiale ein Schwätzchen gehalten habe, bevor wir gemeinsam meine Finanzen besprochen haben. Diese Zeiten sind vorbei. Viele Banken haben ihre Filialen geschlossen oder die persönlichen Dienstleistungen stark eingeschränkt. Stattdessen wird alles auf Online-Banking verlagert. Doch wer wie ich im Umgang mit Apps oder Computern nicht geübt ist, fühlt sich ausgeschlossen. Vor kurzem wollte ich einen kleinen Kredit als Rentner aufnehmen, um ein neues Dachfenster finanzieren zu können. Statt eines Beratungsgesprächs in der Bank wurde ich an ein Online-Formular verwiesen, das ich ausfüllen sollte. Begriffe wie “Scoring” und “digitale Bonitätsprüfung” machen die Sache noch komplizierter. Es fehlt der menschliche Kontakt, den ich immer geschätzt habe, und ich habe das Gefühl, dass ältere Menschen in diesem System nicht mehr mitgedacht werden. Bezahlen: Bargeld war einmal, jetzt kommt die Karte – oder das Smartphone In vielen Geschäften sehe ich mittlerweile Hinweise wie “Bitte kontaktlos zahlen”. Bargeld, das für mich immer ein Symbol der Unabhängigkeit und Übersichtlichkeit war, wird immer öfter verdrängt. An der Kassa fühle ich mich regelrecht unter Druck gesetzt, meine Bankkarte oder mein Handy zu zücken – beides nutze ich nur äußerst ungern. Auch Online-Bezahlsysteme bei Kreditkarten machen das Leben komplizierter. Wenn ich etwas kaufen möchte, brauche ich plötzlich Zugangsdaten, die ich mir nicht merken kann, oder muss mich durch Sicherheitsabfragen kämpfen. Das ist nicht nur frustrierend, sondern hindert mich auch daran, alltägliche Dinge zu erledigen. Es fühlt sich an, als würde die Welt für Menschen wie mich bewusst schwieriger gemacht. Kultur und Freizeit: Konzertkarten nur noch online? Früher bin ich einfach zur Abendkassa gegangen, wenn ich ins Theater oder auf ein Konzert wollte. Heute scheinen Online-Ticketportale der einzige Weg zu sein, um an Karten zu kommen. Oft sind diese Plattformen unübersichtlich und verlangen eine Registrierung – wieder mit Benutzername und Passwort. Es kommt vor, dass ich schon vor der Bestellung aufgebe, weil ich die Benutzerführung nicht verstehe oder Angst habe, einen Fehler zu machen. Einmal habe ich versucht, telefonisch Tickets zu reservieren, nur um zu hören, dass der Verkauf ausschließlich über die Website läuft. Das ist ein weiterer Bereich, in dem ich mich ausgeschlossen fühle – obwohl Kultur und Freizeit für ältere Menschen so wichtig sind, um aktiv und integriert zu bleiben. Warum werden digitale Barrieren immer höher? Ich frage mich oft: Warum wird alles so kompliziert? Sicher, die Digitalisierung hat Vorteile, aber es scheint, als würden ältere Menschen dabei übersehen. Die Annahme, dass jeder ein Smartphone, einen Laptop und das nötige Wissen hat, ist schlicht falsch. Viele meiner Freunde und Bekannten haben weder das eine noch das andere. Die Gesellschaft entwickelt sich in eine Richtung, die viele ältere Menschen außen vor lässt. Diese Exklusion führt nicht nur zu praktischen Problemen, sondern auch zu einem Gefühl der Isolation. Es ist, als würde uns eine Tür vor der Nase zugeschlagen, und das tut weh. Was müsste sich ändern? Aus meiner Sicht gibt es einige einfache Ansätze, um die Situation zu verbessern: Niedrigschwellige Alternativen schaffen: Behördengänge und Bankdienstleistungen sollten weiterhin auch offline verfügbar sein. Digitale Bildung fördern: Kostenlose Kurse und Schulungen speziell für ältere Menschen könnten helfen, die Angst vor Technologie abzubauen und den Generationenaustausch zu befördern. Barrierefreiheit ernst nehmen: Websites und Apps sollten so gestaltet sein, dass sie auch für Menschen ohne technisches Vorwissen verständlich sind. Menschlicher Kontakt bleibt wichtig: Auch in einer digitalen Welt sollte es weiterhin Möglichkeiten geben, mit Menschen zu sprechen, die einem helfen können. Digitalisierung darf nicht ausschließen Die Digitalisierung hat unser Leben verändert – gerade für junge Menschen sicherlich auch in vielerlei Hinsicht zum Guten. Doch sie bringt auch neue Herausforderungen mit sich, besonders für ältere Menschen. Es ist wichtig, dass wir diese Probleme nicht ignorieren. Technologie sollte dazu da sein, unser Leben zu erleichtern, nicht zu erschweren. Deshalb appelliere ich an alle, die Systeme gestalten: Denkt auch an uns ältere Generationen. Wir möchten weiterhin aktiv am Leben teilnehmen – aber dafür brauchen wir Unterstützung und Barrierefreiheit.

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