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UND-Blog: «Es geit nur zämä»: im Dialog gegen die Generationenkonflikte
Dieser Beitrag ist ursprünglich bei «und» das Generationentandem online erschienen: https://www.generationentandem.ch/online/generationen/workshop-generationenkonflikt/
«Es geit nur zämä»: im Dialog gegen die Generationenkonflikte
Generationenkonflikte hat es immer gegeben, wird es auch immer geben. Der zweiteilige Workshop «Generationenkonflikt? Generationendialog!», moderiert von Tabea Keller und Fritz Zurflüh, stellt deshalb nicht die Konflikte ins Zentrum, sondern unsere Auseinandersetzung mit diesen Konflikten. Es sind zwei bereichernde Abende, die beweisen: «Es geit nur zämä.»
Diskussionen über die grossen Themen unserer Zeit – Klimakrise, Pandemie, Gerechtigkeit – werden oft als Generationenkonflikte dargestellt: Jung und Alt streiten sich darüber, in welcher Welt sie leben möchten. «Die älteren Generationen haben die Welt zerstört und wir müssen es jetzt ausbaden» ist eine Aussage, die man immer wieder von jungen Menschen hört. Oder: «Wir haben in der Pandemie Rücksicht auf die älteren Generationen genommen, warum werden wir dann mit späteren Impfterminen bestraft?»
Generationenkonflikte hat es immer gegeben und wird es immer geben. Doch wie bedeutsam sind diese Konflikte wirklich? Ist nicht vielmehr die fehlende konstruktive Auseinandersetzung mit diesen Konflikten das Problem?
Am 11. und 18. Januar luden die ModeratorInnen Tabea Keller (23) und Fritz Zurflüh (68) zum ersten Mal zum Workshop «Generationenkonflikte? Generationendialog!» ein. Mit diesem Workshop möchten die ModeratorInnen das vielseitige Wissen, das sich seit mehr als 10 Jahren beim Verein UND Generationentandem angesammelt hat, weitergeben – «in die Welt hinaustragen», wie das Tabea Keller bei der Begrüssung so schön erklärt hat – und andere Organisationen dabei unterstützen, sich positiv mit (Generationen-)Konflikten auseinanderzusetzen und so das Generationenmiteinander – und eben nicht ein Generationennebeneinander – zu fördern.
Oder wie es die beiden ModeratorInnen erklären:
Tabea und Fritz, warum bietet ihr diesen Workshop an und an wen richtet er sich?
Tabea und Fritz: Wir wollen das, was bei UND Generationentandem seit 10 Jahren gelebt und gelernt wird, weitergeben: ein Bewusstsein für Generationen schaffen und zeigen, dass Generationen keine fixen Grenzen sind. Das «Generationenmiteinander» und der «Dialog» stehen im Zentrum der zwei Workshops.
Die Workshops sind für Interessierte jeden Alters. Speziell haben wir an (Kirch)Gemeinden, Unternehmen oder Vereine gedacht, in denen unterschiedliche Generationen aufeinandertreffen und/oder das Generationenmiteinander gefördert und angestrebt wird.
Was war die grösste Herausforderung bei der Erarbeitung?
Das Thema ist unglaublich vielfältig und reichhaltig. Sich auf die wesentlichen Fakten einzuschränken, unterschiedliche Meinungen und Ansichten berücksichtigen zu können und diese ansprechend aufzubereiten war die grösste Herausforderung. Bei der ersten Durchführung der Workshops haben wir gemerkt, welche Elemente gut funktioniert haben und welche weniger. Besonders die didaktischen Elemente können wir so noch einmal überarbeiten und -denken.
Welche Fähigkeiten oder welches Wissen möchtet ihr den Teilnehmenden mitgeben?
Das Ziel der Workshops ist es:
… ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jede Generation ihre eigenen Herausforderungen und Lebensumstände hat/hatte, die sie geprägt haben.
… ein Interesse am Dialog und an anderen Geschichten fördern und damit Verständnis füreinander schaffen.
… Diversity zwischen und innerhalb der Generationen schätzen zu lernen.
… Altersgrenzen abbauen und zeigen, dass Generationengrenzen nicht so starr sind, wie sie manchmal erscheinen.
Generationen, Generationenkonflikte, Generationendialog
Am ersten Abend erhalten die TeilnehmerInnen farbige Zettelchen, auf denen ihr Alter steht: 0 – 25 Jahre, 26 – 40 Jahre, 41 – 55 Jahre, 56 – … Jahre. Am zweiten Abend erhalten die TeilnehmerInnen wieder Zettelchen, diesmal aber mit ihrer Generation: Generationen Z, Generation Y, Generationen X, Baby Boomer und die stille Generation.
Die zwei Arten von Zettelchen zeigen auch gleich, wie dieser Workshop aufgeteilt ist: Am ersten Workshopabend geht es darum herauszufinden, wie Alter und Generation miteinander verknüpft sind, was Generationen überhaupt sind und wie sie geprägt werden. Am zweiten Workshopabend befassen sich die TeilnehmerInnen dann konkret mit dem Zusammenleben und damit, wie ein konstruktive Auseinandersetzung mit den Konflikten, die in diesem Zusammenleben entstehen können, aussehen könnte.
Und was nahmen die TeilnehmerInnen aus dem Workshop mit? Curdin Pfister schlug vor, den Workshop in «Wir sind Dialog!» umzunennen, denn die Essenz des Workshops ist wohl tatsächlich: Zusammenleben geht nur basierend auf einem offenen und dialogbereiten Miteinander. Oder wie Gaby Jordy (71) so schön gesagt hat: «Es geit nur zämä».
Zufriedene Versuchskaninchen
Die fast 20 TeilnehmerInnen, die an diesen ersten Durchführungen teilnahmen, waren Versuchskaninchen. Ihnen wurde das Format zum ersten Mal vorgestellt. Jetzt wird evaluiert und die ModeratorInnen müssen sicher noch ein paar Sachen überarbeiten. Aber die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen zeigen: Das neue Workshopformat überzeugt.
- «Mir ist in diesem Workshop wieder klar geworden, wie sehr wir uns aus lauter Bequemlichkeit hinter unseren Zaun aus vorgefassten Meinungen zurückziehen und uns hier gemütlich einrichten. Wie gemütlich? Ein Miteinander kann nur entstehen, wenn wir mit Vertrauen, Respekt und Interesse aufeinander zugehen.»
Erika Kestenholz (75) - «Als harmoniebedürftige Person ist mein erster Instinkt immer, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Fritz und Tabea vermitteln aber mit diesem Workshop wichtiges Wissen, wie wir uns positiv mit Konflikten auseinandersetzen, denn schlussendlich ist es eben diese fehlende Auseinandersetzung, die zu einer Polarisierung zwischen Menschen (und Generationen) führt und nicht unbedingt die Konflikte an sich.»
Rebekka Flotron (27) - «Folgendes habe ich beim Workshop gelernt: Eine Möglichkeit, Generationskonflikte zu lösen, ist der Dialog. Indem wir offene und ehrliche Gespräche mit Menschen verschiedener Generationen führen, können wir die Perspektiven der anderen besser verstehen und schätzen lernen. Dies kann zu mehr Einfühlungsvermögen und gegenseitigem Respekt führen, was wiederum dazu beitragen kann, die Kluft zwischen den Generationen zu überbrücken.»
Tabea Arnold (28) - «Wir erleben die Welt durch die Brille unserer Erfahrungen. Tabea und Fritz begleiteten uns durch die kulturellen und technologischen Entwicklungen der letzten 80 Jahre. Und ja, es ist kein Wunder, prallen in aktuellen Diskussionen (Erfahrungs-)Welten aufeinander. Der Workshop hat meinen Blick dafür geschärft: Wer sich auf die Erfahrungswelt seines Gegenübers einlässt, findet leichter einen gemeinsamen Weg.»
Evelyne Künzle (51)
Eindrücke von der Erstdurchführung des Workshops «Generationenkonflikte? Generationendialog!»
Möchtest du diesen Workshop in deiner Organisation durchführen lassen?
UND Generationentandem bietet diesen Workshop (Kirch-)Gemeinden, Vereinen, Unternehmen oder anderen Organisationen an. Erste Durchführungen bei externen Organisationen können ab Frühjahr 2023 stattfinden. Weitere Infos dazu folgen. Bei Interesse darfst du dich aber gerne schon jetzt melden: und@generationentandem.ch
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Beitrag von:
Tabea Keller (23)
Studentin der Sozialwissenschaften und Volkswirtschaftslehre. Besonders interessiert an Sozialpolitik, gesellschaftlichen Herausforderungen und spannenden Lebensgeschichten.
Fritz Zurflüh (68)
Erfahrungen in Personal-/Organisationsfragen, leidenschaftlicher Dialogisierer zu Un-/Sinn unseres Denkens und Tuns.
Walter Winkler (83)
Er fotografiert seit seiner Jugenzeit. Er gibt gerne sein fotografisches Wissen an Junge weiter.
Rebekka Flotron (27)
… ist gerne kreativ, sei das beim Kochen, beim Zeichnen, beim Werken oder beim Schreiben.
Unterstütze «und» das Generationentandem!
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