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Karin Meyer
Karin Meyer - 21.06.2022

«und»-Blog: Barbara Tschopp - Engagierte der ersten Stunde

Dieser Beitrag ist ursprünglich bei «und» das Generationentandem online erschienen: https://www.generationentandem.ch/about/ueber-und/

Barbara Tschopp wirkte von Anfang an mit und gehört zu den treusten Mitgliedern von «und». Sie erzählt über ihr langjähriges Mitwirken, ihr Engagement für Frauenanliegen und zu was der Verein Sorge tragen muss.

 

Ueli Ingold: Wer bist du, Barbara Tschopp?

Barbara Tschopp: Ich bin eine Person, die an Menschen sehr interessiert ist und die Menschen zusammenbringen möchte. Ich habe in Polen in den technischen Wissenschaften doktoriert und dann an einer technischen Universität unterrichtet. Für die StudentInnen habe ich eine wissenschaftliche Expedition mit zwei Lastwagen auf dem Landweg nach Indien organisiert. Eine ähnliche Expedition dann auch nach China und Peru. Dies war noch vor dem Ende des kommunistischen Regimes, wo Reisen ausserhalb des Ostblocks kaum möglich waren. 1980 kam ich an die ETH Zürich um meine wissenschaftliche Tätigkeit fortzusetzen.

Wie bist du zu «und» gekommen?

Die Mitarbeit bei «und» war eigentlich eine Fortsetzung meiner sonstigen Engagements mit jungen Menschen. Ich suchte für mein Projekt «Denke mit», wo es um die Zukunft der Energieversorgung in der Schweiz ging, junge Leute zum Diskutieren. Dabei stiess ich im Thuner Tagblatt auf Elias Rüegsegger, nahm Kontakt mit ihm auf und ich konnte bereits bei der ersten Ausgabe von «und» mitarbeiten.

Was machst du im Moment bei «und»?

Im Vergleich zu den ersten acht Jahren, wo ich auch im Vorstand war, eine Zeit lang gemeinsam mit Elias das Co-Präsidium übernahm und das Live-Team leitete, habe ich mein Engagement jetzt stark eingeschränkt. Einerseits sollten auch andere Leute eine Chance haben. Andererseits bin ich momentan häufig im Ausland.

Die Rolle der Frau ist dir ein wichtiges Anliegen.

Frauenanliegen sind auch meine Anliegen. Bereits 1991 nahm ich am ersten Frauenstreik teil. Im ehemals sozialistischen Polen, wo ich herkomme, hatten die Frauen das Recht und die Pflicht zu arbeiten. Die Kinderbetreuung war recht gut organisiert, allerdings kamen die Kinder häufig vor den Eltern nach Hause und mussten dann selbst für sich schauen.

Und in der Schweiz?

Als ich in die Schweiz kam und ein Kind hatte, wollte ich in der Ingenieurfirma, bei der ich arbeitete, ein Jahr unbezahlten Urlaub nehmen und dann wieder mit einem reduzierten Pensum arbeiten. Das war völlig unmöglich und für mich eine riesige Enttäuschung. Nach mehreren erfolglosen Versuchen wieder einzusteigen, habe ich mich dann selbständig gemacht.

Neben «und» warst du auch bei deinen eigenen Projekten engagiert, wofür hast du dich da eingesetzt?

Mein wichtigstes Projekt realisierte ich für die Schweizerische Vereinigung der Ingenieurinnen, wo ich auch Gründungsmitglied war. Wir besuchten Primarschulen und erzählten über die Arbeit in den technischen Berufen. Es ging darum, den Mädchen zu zeigen, dass Frauen in technischen Fächern arbeiten können.
Wichtig bei diesen Schulbesuchen war jeweils, dass die Kinder auch praktisch arbeiten konnten. Dieses Projekt gibt es nun seit 22 Jahren, es wir immer noch durchgeführt. Das macht mir grosse Freude. Auch heute sind viele Frauenanliegen noch nicht erfüllt. Es ist schade, dass man immer noch dafür kämpfen muss, obwohl es sich um ein Menschenrecht handelt.

Wie ist es eigentlich mit den Frauenanliegen im Verein?

Bei «und» war das zum Glück kein Thema. Von Anfang an waren wir ein Team, ob Frau oder Mann hat keine Rolle gespielt.

Was waren deine Lieblingsprojekte bei «und»?

Ich habe immer sehr gerne geschrieben und es hatte fast in jedem Heft einen Artikel von mir. Das Gebiet der erneuerbaren Energien fand ich besonders spannend. Im ersten Jahr von «und» sind wir mit einer Gruppe von fünf Leuten für eine Energiewanderung nach Grindelwald gefahren. Dort ging es um das Erleben des Einsatzes von erneuerbarer Energien.

Du hast viele Begegnungen organisiert…

Das stimmt. Ich organisiere gerne Anlässe, zum Beispiel auch Reise-Events. Nach einer Kubareise schrieb ich mit einer Kollegin, die ebenfalls in Kuba gewesen war, einen Beitrag im «und»-Magazin und wir organisierten einen Anlass dazu. Am Schluss gab es einen Salsa-Crashkurs und alkoholfreien Mojito. Es war ein wunderbarer Abend.

Wozu muss «und» Sorge tragen?

Als wir anfingen, machten wir alles zusammen. Heute ist der Verein viel grösser und nicht alle kennen sich. Ich finde es deshalb sehr wichtig, Möglichkeiten für Gemeinschaftserlebnisse zu schaffen, um gegenseitige Sympathien zu entwickeln und Team-/Tandembildung zu fördern. Damit wächst auch die Lust, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen.

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Beitrag von:

Ueli Ingold (67)
Pensionierter Kardiologe. Interessiert an Musik, Theater, Politik und Sport.

Barbara Tschopp
Dr. sc. techn., Geotechnikerin, Nachwuchsförderung in technischen Berufen. Hobbys: Journalismus, Ski- und Velofahren, Wandern, Singen, Tanzen.

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