Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, 3011 Bern
Drei Preise, deine Entscheidung. Du bestimmst, wie viel du bezahlen kannst. Ein 4-Gänge-Menu exklusive Getränke ist im Eintrittspreis inbegriffen.
Ticket: CHF 40.- / 55.- / 70.-
Vorverkauf: https://www.begh.ch/programm/tavolare_280225
Plätze können auch am Empfang des Berner Generationenhaus oder per Telefon 031 328 87 00 reserviert werden.
Was macht das Erbe mit mir? Und was mache ich mit meinem Erbe? An der Tavolare erhältst du frische Ideen zum Umgang mit deinen eigenen Wurzeln. Du triffst auf Fachleute zum Thema «Erben» und auf Menschen, die ihre persönlichen Geschichten erzählen.
Bei der Tavolare stehen die Begegnung und der Austausch von Wissen, Ideen und Erfahrungen im Zentrum – beim gemeinsamen Essen. Nach jedem Gang wechselst du den Tisch und triffst auf neue Gesprächspartner:innen:
Simon Baumann hat sich als Filmemacher mit dem Erbe seiner Familie beschäftigt: In seinem preisgekrönten Dokumentarfilm “Wir Erben” begleitet er seine Eltern – beide ehemalige Nationalrät:innen – bei der Frage, was mit ihrem abgelegenen Hof in Südfrankreich geschehen soll. Sein Film zeigt, wie das elterliche Erbe zugleich Privileg und Herausforderung sein kann.
Sarah Ineichen kam Anfang der 1980er-Jahre als Baby durch eine illegale Adoption aus Sri Lanka in die Schweiz. Bis heute weiss sie nicht, wer ihre leiblichen Eltern sind. Ihre Suche führte sie zu gefälschten Dokumenten, einer “Acting Mother” und der Erkenntnis, dass ihre Adoption Teil eines organisierten Betrugs war. Als Präsidentin des Vereins “Back to the Roots” setzt sie sich heute dafür ein, dass Adoptierte ihre Wurzeln finden und die dunklen Kapitel der Schweizer Adoptionsgeschichte aufgearbeitet werden.
Elmar Fischer begleitet Menschen in einer oft hochemotionalen Lebenssituation: Beim Erben und Vererben. Als Erbschaftscoach bringt er Generationen ins Gespräch, entflechtet komplexe Familienkonstellationen und hilft dabei, das Potential von Vermögen für sinnerfüllte Projekte zu erkennen. Er sagt: “Eine geglückte Erbschaft ist nicht eine, die mathematisch genau berechnet und juristisch korrekt abgefasst ist. Es ist eine, die von allen Beteiligten als gerecht empfunden wird.”
Stefan Hertwig erforscht als Leiter Wissenschaft am Naturhistorischen Museum Bern das biologische Erbe von Amphibien und Lurchen. In den Genen dieser Tiere spiegelt sich die Geschichte der Evolution über Millionen von Jahren. Hertwigs Arbeit zeigt, wie entscheidend dieses Wissen für den Artenschutz und die Biodiversität ist. Zugleich knüpft er an das wissenschaftliche Erbe seiner Vorgänger:innen an und hält seine Erkenntnisse für kommende Generationen fest.
Jürg Nobs spürt als Erbenermittler Menschen auf, die nicht einmal ahnen, dass sie ein Vermögen erben könnten – oft auch in anderen Ländern. Dafür sucht er nach verlorenen Verwandtschaftslinien und weist Erbrechte nach – oft ein kompliziertes Zusammenspiel aus historischen Dokumenten und rechtlichen Vorgaben. Nobs sieht seine Arbeit als eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart – für viele seiner Klient:innen beginnt eine unerwartete Reise zu ihren eigenen Wurzeln.
Kathy Messerli spricht als „Surprise“-Stadtführerin offen über ihr schwieriges Erbe. Gewalterfahrungen in ihrer Kindheit und die psychischen Erkrankungen ihrer Mutter, Großmutter sowie Uroma führten sie in eine Spirale aus Selbstverletzung und Sucht. Heute meistert Kathy viele Herausforderungen selbst. Mit ihrem Engagement bei Surprise will sie die Gesellschaft sensibilisieren und Vorurteile gegenüber psychisch Kranken und Armutsbetroffenen abbauen.
Sibyl Matter hat von ihrem berühmten Vater, dem Liedermacher Mani Matter, nicht nur den Nachnamen, sondern auch das Interesse an den Rechtswissenschaften geerbt. Sie ist Fachanwältin für Erbrecht, Notarin und Mediatorin und kennt die rechtlichen und emotionalen Herausforderungen, die eine Erbschaft begleiten können, aus ihrer langjährigen Praxis.
Was Herr und Frau Schweizer über das Erben denken, hängt auch davon ab, wann sie geboren wurden. Das ist eine Erkenntnis aus dem Generationen-Barometer 2025, einer repräsentativen Studie im Auftrag des Berner Generationenhaus. Durchgeführt hat sie die Forschungsstelle Sotomo. Projektleiterin Lisa Frisch sagt: “Erbschaften gehen weit über das Materielle hinaus. Sie spiegeln familiäre Werte und können Gräben zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung öffnen.”
Christophe von Werdt ist Osteuropa-Historiker und Unternehmer. Er ist Kommissionspräsident des Berner Generationenhaus und Vizepräsident der Burgergemeinde Bern. Als solcher widmet er sich der Aufgabe, das Erbe der Burgergemeinde zu aktualisieren und weiterzudenken. Für ihn geht es um Anderes als Tradition – das Erbe der Burgergemeinde bedeute an erster Stelle eine Verantwortung gegenüber dem Gemeinwohl. Als Historiker sagt er aber auch: Man kann die Zukunft nur gestalten, wenn man seine Herkunft kennt. Denn wir können uns nicht von unserer Geschichte lösen, sondern haben die Aufgabe, diese kreativ für unsere kurz bemessene Gegenwart zu nutzen.
Essen und Trinken
Ab 19 Uhr ist die Türe offen und es gibt einen Welcome Drink. Circa um 19.30 Uhr wird der erste Gang serviert.
Das Menu ist vegan. Möchtest du glutenfrei essen, melde dich bitte bis am 19. Februar 2025 beim Team Cafébar via Mail: cafebar@begh.ch. Auf weitere Allergien können wir leider keine Rücksicht nehmen.