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Sternentaler / Sternenkinder-Grosseltern

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Nach 4 Jahren Kampf gegen seinen Hirntumor starb im September 2010 unser innigstgeliebter Enkel Till. Gemeinsam haben wir alles gegeben, um ihm diese so schwierige Zeit noch mit möglichst vielen Farben, Licht und kleinem Glück zu füllen. Im Mai 10 habe ich die Homepage http://www.sternenkinder-grosseltern.ch gegründet, damit betroffene Grosseltern endlich auch eine Anlaufstelle und eine Stimme bekommen. Das Echo war überwältigend, und ich habe während vier Jahren Betroffene durch ihren Sturm begleitet. Seit zwei Jahren gibt es auf Facebook die geschlossene Gruppe “Grosseltern zwischen Himmel und Erde”, wo sich zwischen 30 und 40 Grossmütter (1 Grossvater) aus dem deutschsprachigen Raum treffen, kennenlernen und austauschen, sich verstanden fühlen und aufgehoben. Sie nennen die Gruppe Rettungsinsel, und das sagt alles. Diese Gruppe ist 24 Stunden geöffnet, und es kann sein dass die Grossmutter an der Ostsee den Schlaf nicht findet und diejenige in Wien auch nicht. Dann können sie sich austauschen, trösten und vieles mehr. Im Oktober werden wir uns alle erstmals am Bodensee treffen, darauf freuen wir uns sehr.

(Infos unter www.sternenkinder-grosseltern.ch)

2014 erschien dann mein Buch “Sternenkind, wie Till seinen Himmel fand” bei Wörterseh und Herder (Taschenbuch). Seither bin ich unterwegs mit Lesungen. Tills Geschichte ist schrecklich traurig, aber auch wunderschön. Sie erzählt von einem kleinen weisen und wunderbaren Kind und wie es sein schweres Schicksal annimmt. Und sie erzählt auch von einer grossartigen Solidarität, die uns half, an der Schwere dieses Schicksals nicht zu zerbrechen.

Gleichzeitig mit dem Buch gründete ich den Verein Sternentaler. Ein Projekt der Hilfe zur Selbsthilfe für Familien mit einem schwer kranken/behinderten oder einem Sternenkind. Sie registrieren sich bei uns und kommen in eine der geschlossenen Gruppen bei Facebook, wo sie sich kennenlernen und austauschen. Viele von ihnen sagen uns, dass wir sie aus ihrer Isolation gerettet haben, und ihre Dankbarkeit ist berührend ohne Ende. Sternentaler sammelt auch Spenden und verhilft den Familien zu kleinem Glück in verschiedenster Form. Wir finanzieren Hilfsmittel genau so wie kleine Ausflüge oder Wünsche.

Eigentlich wollte ich Sternentaler gemeinsam mit Frauen meines Alters aufbauen, aber das war eine Illusion. Stattdessen kam ich durch meine Aktivitäten über Facebook in Kontakt mit ganz vielen jungen wunderbaren Mamis, die bereit waren, mir zu helfen. Wir sind inzwischen eine Gruppe von 15 Sternentalerinnen, von denen jede ihr Ressort hat und ihren Aufgabenbereich, den sie sehr selbständig aufbaut und bearbeitet. Die Motivation und das Engagement dieser Frauen sind überwältigend, und nur dank ihnen ist Sternentaler, was es heute ist. Für mich ist es ungeheuer spannend und bereichernd, diesen Weg mit ihnen zu gehen. So vieles kann ich auch von ihnen lernen, und wir haben wunderschöne Beziehungen zueinander. Wir konnten uns auch als Frauenprojekt positionieren, und darauf bin ich mega stolz. Wir fördern unsere Sturmfrauen auch und unterstützen ihre eigenen Projekte und Ideen. Sternentaler berührt die Herzen der Menschen, und immer mehr werden Teil davon, auch indem sie sich bereit erklären, eine Glücksfee für eine der Familien zu werden oder Geburtstagskuchen ihnen zu backen oder vieles andere mehr. Wir haben auch ein Team von Therapiehunden, die Sturmkinder besuchen.

Ich glaube, mit Sternentaler bin ich angekommen, versuche auch aktive Grossmütter dort zu integrieren. Mich interessieren am meisten die generationenübergreifenden Projekte, weil ich sicher bin, dass ihnen die Zukunft gehört. Und wir beweisen mit Sternentaler, dass es funktioniert und man Vereine auf ganz neue unkonventionelle Art führen kann. Ganz viele junge Frauen arbeiten nicht oder nur teilweise, sind gut ausgebildet und engagieren sich mit ganzem Herz für ein ehrenamtliches Projekt, das sie zu begeistern vermag und wo sie eigene Visionen und Ideen einbringen und realisieren können. Neue Wege zu gehen, ist herausfordernd und spannend.

Wir bleiben dran..

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